Bongossi
Botanische Bezeichnung von Bongossi: Lophira alata (syn.: L. procera), Familie Ochnaceae
Verbreitung: Tropisches Westafrika, Guineaküste
Weitere wichtige Handelsnamen: Azobé (Elfenbeinküste), Ekki (Nigeria)
Stammform: Bongossistämme sind große Bäume bis 45m Höhe, mit Durchmessern von bis zu 120cm; astfreie Längen von 15–20m.
Farbe und Struktur von Bongossi: Das Kernholz ist im frischen Zustand hell bis rotbraun mit leicht violetter Tönung, nicht immer deutlich abgesetzt vom schmalen, hell rotbraunen Splint und dem etwas dunkleren Vorkern. Zuwachszonengrenzen undeutlich; Faserverlauf meist wechseldrehwüchsig; trockenes Holz ohne charakteristischen Geruch.
Gesamtcharakter: Farblich wie strukturell ist Bongossi ein überwiegend homogenes Holz von grober Textur und sehr hoher Dichte; auf Längsflächen durch helle Porenrillen (weiße Inhalte) und schwache Fladern bzw. Linien (helle Parenchymbänder) gezeichnet.
Eigenschaften:
Gewicht frisch [kg/m³] | » 1200–1300 | |
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) [g/cm³] | 0,93–1,04–1,19 | |
Rohdichte darrtrocken [g/cm³] | » 1,00 | |
Druckfestigkeit u12-15 [N/mm²] | 75–93–114 | |
Biegefestigkeit u12-15 [N/mm²] | » 180* | |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 [N/mm²] | 16000–17000–19000–23000* | |
Scherfestigkeit u12-15 [N/mm²] | 11–15–20 | |
Querzugfestigkeit u12-15 [N/mm²] | » 4,3 | |
Härte (JANKA) ^ zur Faser u12-15 [kN] | 10–15 | |
Härte (BRINELL) wie oben, [N/mm²] | 37–53–77 | |
Schwindung radial [%] | 6,7–9,2 | |
Schwindung tangential [%] | 8,3–10,8 | |
Holzartengruppe nach DIN 1052-1 | » Gruppe C |
* In der u.a. Literatur werden z.T. deutlich höhere Werte für Biegefestigkeit und Elastizitätsmodul von Bongossi angegeben. Sie beruhen jedoch auf Prüfung von kleinen, fehlerfreien Proben aus ausgesucht geradfaserigem Material, was in der Praxis mit dem stark wechseldrehwüchsigen Holz kaum realisierbar ist.
Bearbeitbarkeit: Bongossi ist ein sehr schweres und hartes Holz mit entsprechenden Festigkeitseigenschaften, die in etwa im Bereich von Massaranduba, Greenheart und ähnlich schweren Hölzern liegen. Die Bearbeitung mit Hand- und Maschinenwerkzeugen ist wegen der großen Härte und des ausgeprägten Wechseldrehwuchses deutlich erschwert.
Trocknung: Bongossi hat hohe Quell- und Schwindwerte, noch befriedigendes Stehvermögen, träge in der Feuchteaufnahme und -abgabe. Bongossi trocknet sehr langsam und neigt zu Verziehen und Rissbildung.
Natürliche Dauerhaftigkeit: Die Resistenz gegen holzverfärbende und holzzerstörende Pilze und Insekten ist in der Vorkernzone befriedigend, im Kern sehr gut bis gut (entspricht Dauerhaftigkeitsklasse 3 bzw. 1-2 nach DIN EN 350-2); mäßig widerstandsfähig gegen Schädlinge im Meerwasser (Klasse M nach DIN EN 350-2); säureresistent.
Verwendung von Bongossi: Als Konstruktionsholz für starke Beanspruchungen im Außenbau, an das keine hohen Ansprüche bezüglich Maßhaltigkeit gestellt werden, z.B. im Hafenbau, für Brücken, Schwimmstege, Wasserbau (Meer- und Brackwasser), Kühlturmbau, Kläranlagen, Lärm- und Sichtschutzwände, Zaunanlagen; gut geeignet als Werkholz für schwere Geräte mit hoher Druck- oder Biegebeanspruchung sowie für Fußböden in Industrieanlagen.
Austausch: Geeignet im Austausch für andere Außenbauhölzer ähnlicher Rohdichte und Dauerhaftigkeit wie z.B. Massaranduba, Balau/Bangkirai, Greenheart, Okan, Mukulungu, Moabi, u.a.
Dauerhaftigkeit, Härte und hohe statische Belastbarkeit belegen die hohe Qualität von Bongossi. Im Brücken- und Hafenbau ist Bongossi unerreicht. Seit über 100 Jahren hat sich Bongossi im Wasserbau durchgesetzt.