Bilinga
Bilinga bietet viele Möglichkeiten. Flexibilität durch Einschnitt in Europa, höchste Dauerhaftigkeit, gute Anstrichhaftung und besseres Stehvermögen als viele andere Harthölzer.
Botanische Bezeichnung: Nauclea diderrichii (syn.: Sarcocephalus diderrichii), Familie Rubiaceae
Verbreitung: Tropisches Westafrika, Elfenbeinküste bis Angola, östlich bis Uganda
Weitere wichtige Handelsnamen: Badi (Elfenbeinküste), Opepe (Nigeria), Kusia (Ghana)
Stammform: Große Bäume bis 40m Höhe, mit Durchmessern von 60–80cm; astfreie Längen von 15–25m.
Farbe und Struktur des Holzes: Kernholz im frischen Zustand gelblich orange, stark nachdunkelnd; deutlich abgesetzt vom schmalen, weißlich-gelben Splint. Zuwachszonengrenzen nicht ausgeprägt; Faserverlauf wechseldrehwüchsig und häufig stark wellig; trockenes Holz ohne charakteristischen Geruch.
Gesamtcharakter: Farblich wie strukturell überwiegend homogenes Holz von mittlerer bis grober Textur und hoher Dichte; auf Längsflächen durch dunkle, wellige Porenrillen deutlich gezeichnet.
Eigenschaften:
Gewicht frisch [kg/m³] | 1000–1300 | |
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) [g/cm³] | 0,63–0,74–0,78 | |
Rohdichte darrtrocken [g/cm³] | » 0,70 | |
Druckfestigkeit u12-15 [N/mm²] | » 64 | |
Biegefestigkeit u12-15 [N/mm²] | » 105 | |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 [N/mm²] | 10200–12500–13400 | |
Scherfestigkeit u12-15 [N/mm²] | » 9,1 | |
Querzugfestigkeit u12-15 [N/mm²] | » 2,4 | |
Härte (JANKA) ^ zur Faser u12-15 [kN] | 3–6–10 | |
Härte (BRINELL) wie oben, [N/mm²] | 20–31–40 | |
Schwindung radial [%] | » 4,8 | |
Schwindung tangential [%] | » 8,1 | |
Holzartengruppe nach DIN 1052-1* | » Gruppe B |
* dort nicht aufgeführt
Bearbeitbarkeit: Bilinga ist ein mittelschweres bis schweres Holz mit entsprechenden Festigkeitseigenschaften, die etwas über denen von Buche und Eiche liegen. Tangentiale Flächen sind mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen gut zu bearbeiten, bei radialen Flächen ist die Bearbeitung wegen des ausgeprägten Wechseldrehwuchses erschwert. Für Nagel- und Schraubverbindungen ist Vorbohren erforderlich.
Trocknung: Holz mit mittleren Quell- und Schwindwerten und einem befriedigenden Stehvermögen; zügig trocknende Riftbretter mit geringer, langsam trocknende fladergeschnittene Bretter dagegen mit meist starker Neigung zu Verformung und Rissbildung (überwiegend Oberflächen- und Endrisse). Stärkere Dimensionen (> 50 mm) erfordern eine sehr vorsichtige Trocknungsführung.
Natürliche Dauerhaftigkeit: Die Resistenz des Kernholzes gegen holzverfärbende und holzzerstörende Pilze und Insekten ist sehr gut (entspricht Dauerhaftigkeitsklasse 1 nach DIN EN 350-2), die gegen Termiten mäßig bis gut. Das Holz gilt als mäßig widerstandsfähig gegen Schädlinge im Meerwasser (Klasse M nach DIN EN 350-2).
Verwendung: Als Konstruktionsholz im Innen- und Außenbau, auch im Hafenbau für tragende Bauteile mittlerer mechanischer Beanspruchung und für Decks von Molen; für Brückenbau, Schwimmstege, Schwellen, Lärm- und Sichtschutzwände, Zaunanlagen sowie für normal bis stark beanspruchte Fußböden.
Austausch: Bei Einsatz im Außenbau geeignet im Austausch für andere Konstruktionshölzer ähnlicher Rohdichte und Dauerhaftigkeit wie z.B. Weißeiche, Iroko/Kambala, Makoré, u.a..